Sonnenstrahl
- Elfe......

Es
ist schon sehr sehr lange her...
viele Jahreszeiten sind vergangen....
da trafen sich die Schnee-Elfe, die Regen-Elfe,
die des Windes, der Meere,
die Tränen-Elfe und die des Lachens,
auch die Elfe der Blumen war dabei, und
wie könnte es anders sein,
auch die kleine Sonnenstrahl-Elfe
war dort anzutreffen.
Damit ihr wisst, was diese Elfenkinder tun,
dass ihr wisst, wo man sie treffen kann..
werde ich euch hier alle ihre Geschichten, die sie sich
erzählten, aufschreiben...
Beginnen darf für dieses Mal die kleine Sonnenstrahl-Elfe
und hier ist die Geschichte
die sie ihren Schwestern erzählte.

Wie
ihr alle wisst, meine lieben Schwestern,
habe ich jetzt, in der Zeit zwischen
Frühling und dem Sommer sehr sehr viel zu tun.
Stellt euch vor...schon sehr früh am Morgen
fast ist noch alles dunkel, muss ich raus,
muss mit dem allerersten Sonnenstrahl los
um all die kleinen süssen Vögelchen,
die vielen tausend Blumen, alle Schmetterlinge, Käfer
und natürlich die Menschen,
vor allem aber die kleinen Kinder... wachküssen :)
Eine ganz besonders grosse Freude ist es jeden Tag auf's neue,
alle meine kleinen Patienten,
die Kinder,
die nicht hinaus in die Natur,
nicht in einen Garten zum Spielen,
und auch nicht in die Schule zu Freunden können,
spitzbübisch aufzuwecken.

Es
ist wunderschön,
zu sehen, wie die Mädchen und Jungen sich freuen,
wenn ich über ihre Bettdecke tanze,
mich in ihrem Spiegel drehe und sie an der Nase kitzle.
wie gerne wurde ich manches mal länger bleiben,
zusehen, wie sie sich freuen,
wie sich ihre Bäckchen röten und wie sie versuchen,
mich einzufangen.
Leider, ihr wisst ja liebe Schwestern,
müssen wir immer wieder fort,
denn wieviele warten sehnsüchtig auf uns,
wieviele bangen, uns noch einmal zu sehen, zu fühlen?

So
hab ich mich vor ein paar Tagen wieder einmal
sehr sehr früh auf den Weg gemacht zu der kleinen Christine.
Sie ist ein liebes, süsses kleines Mädchen
das schon sehr lange krank zu Hause im Bett liegt.
Sie hat keine Freunde die kommen und mit ihr spielen,
sie ist fast immer alleine weil ihre arme alte Mama
sehr schwer arbeiten muss,
um für Christinchen und sich zu sorgen.
Die anderen Kinder in der Nachbarschaft
springen und spielen draussen,
tollen miteinander durch die Felder und
Christine hört ihr lautes Lachen
und ist traurig weil sie nicht mitspringen kann.

Ich
bin also auf dem Weg zu Cristine,
erzählt die Sonnenstrahl-Elfe.....
und
auf einmal, unten am Fluss...höre ich leises weinen.
Eben habe ich die Glockenblumen am Ufer wachgeküsst,
damit sie mit ihrem feinen Klingeling den
Schmetterlingen und Käferlein sagen
dass es wieder einmal Zeit ist, aufzustehen.
Doch wie erstaunt war ich
dass die kleine Seerose dort unten
nicht ihre Blütenblätter aufgemacht hat,
mich nicht mit ihrem zartem Duft grüsst.
Traurig läest sie ihre Blüte geschlossen
und ich fliege hinunter zu ihr
um sie zu trösten, dachte ich doch
das leise klagen und weinen käme von ihr.
Wie erstaunt aber war ich liebe Schwestern,
als ich mich auf dem grossen grünen Blatt niederliess
und in der geschlosenen Blüte ein winzig kleines Mädchen fand.

Es
war so klein wie Däumelinchen....
hatte nicht mal ein Kleidchen an und fror entsetzlich.
Schnell nahm ich es in meine Arme
umgab es mit der ganzen Wärme meines Sonnenstrahls
und sah mit Entzücken wie es die grossen
dunkelblauen Augen aufschlug und mich voll Erstaunen ansah.

Meine
kleine Seerose erzählte mir, dass eine grosse
Krähe am Abend vorbei kam, das Zwerglein auf seine Blüte setzte
und
ein kühles Bad nahm.
Schnell schloss ich meine Blütenblätter um das
liebliche Wesen, um es vor der Kälte der Nacht
und der Krähe zu schützen,
sagte die Seerose.
Es gab keine Möglichkeit für mich, es zu trösten,
es war traurig, fror und fühlte sich schrecklich verlassen.
Also, erzählt Sonnenstrahl-Elfchen....
nahm ich es in meine Arme
und überlegte wie ich ihm helfen könnte.
Da
fiel mir das arme, kranke Christinchen ein
das so einsam und traurig in seinem Bettchen liegen musste
und nie jemand zum spielen und liebhaben hatte.
Mit einer kleinen Verspätung kam ich bei Christinchen an
das schon traurig auf mich wartete.
Wie strahlten ihre Augen
als sie mich durch das weit offene Fenster kommen sah.
Weit streckte sie ihre kleinen, mageren Ärmchen nach mir aus
um mich einzufangen, wie sie es immer tat
wenn sie mich sah.
Und wie glücklich sah sie mich an
als ich dieses sonderbare, wunderschöne kleine Wesen
in ihre offenen Händchen legte.
Zärtlich schloss sie die Fingerlein um sie
und ich wusste...
ich hab zwei kleine, wunderbare Menschlein sehr glücklich gemacht.
Christinchen war nicht mehr alleine
das Seerosenkind.....so wurde sie von nun an genannt,
hatte ein neues Zuhause und musste nie wieder
Angst vor Krähen, der Kälte und der einsamen Nacht haben.
Wie
schön, meine lieben Schwestern, sagte Sonnenstrahl-Elfe
ist es doch, wenn wir helfen dürfen
dass einsame Herzen wieder voller Freude schlagen.
Wenn sie, so wie Christinchen und Seerosenkind
endlich wieder all die Freude empfinden können, die das
Leben der Menschen so kostbar machen.

Christinchen
wird langsam gesund,
ist unendlich glücklich und jeden Abend, wenn ich auf einen
kleinen Sprung bei den Beiden vorbeischaue
höre ich vom Fensterbrett aus
wie sie gemeinsam ihr Nachtgebet sprechen
und dem lieben Gott für seine grosse Güte danken.
Mit dem kleinen Seerosenkind scheint das Glück
bei Christine eingezogen zu sein.
Die Mutter vergass vor Freude ihre Sorgen
ihren Kummer und auch sie war wieder glücklich.
So, sprach
Sonnenstrahl-Elfe
habe ich wieder einmal meineAufgabe erfüllt,
den Menschen ein klein wenig Liebe,
Glück und Frieden zu bringen.
Und mit einem tiefen Seufzer der Zufriedenheit
übergab sie das Wort an ihre
Schwester, die Elfe der Blumen.
Ihre
Geschichte werde ich euch das nächste Mal erzählen.

Ich
möchte euch nur noch bitten:
denkt daran, denkt an die Freude von Cristine die sie empfand,
als sie nicht mehr alleine war.
Wenn ihr ein krankes kleines Kind kennt,
teilt mit ihm eure Freude,
eure Liebe
und gebt ihm eure Freundschaft,
es ist so unendlich wichtig wenn es gesund und stark werden soll.
Und es ist so leicht, einem anderen Menschen ein wenig
von all dem zu geben.Und nicht zuletzt,
eines Tages werdet ihr all diese Liebe
zurückbekommen
und auch euer Leben wird dadurch noch viel schöner und
kostbarer als es war.
Juni
1998....Elfe die Erwachsene