Man
sieht ihn,man hört ihn
vor allem aber riecht man es
wenn er leichtfüßig wie Hermes
durch Hecken und Bäume streift.
Keine andere Jahreszeit verströmt so verlockende Düfte.
Jeder
der mit offenem Herzen und wachen Augen die Natur in sich aufnimmt
wird nun von einer geheimnisvollen Unruhe erfaßt.
Sieh nur....sieh dort die Narzissen....
Lichter des Frühlings
sie inspirieren Dichter, erhellen das Leben ihrer Verehrer
und treiben den Gärten den Winter aus .
Würde man Pflanzen eine Gestik zugestehen
glichen die Blüten der Cyclamen dem Augenzwinkern eines kleinen Mädchens.
* eine Blume entspross der Stelle,wo
Narziß vergangen *
so endet Ovid's Metamorphose des selbstverliebten Jünglings........
so beginnt die Geschichte der Narzissen.
Ihr
Duft betört und sie gleichen Narziß.......
bei dessen Schönheit die Nyphen in Ohnmacht zu fallen drohten.
Wie
verlockend der Frühlingdoch
ist
so frisch und klar die Farben
und zum verlieben die Düfte
zu keiner anderen Jahreszeit erleben wir die Natur aufregender,
sind unsere Sinne wacher als jetzt.
Dort...
siehst du jenen Garten ?
alles Blau dieser Erde findest du dort
blau,die Blumen romantischer Dichter und ruheloser Wanderer
die Farbe der Sehnsucht,der Treue und des Glücks
Doch
der Himmel auf Erden blüht nicht nur in blauen Blumen
sondern auch in den Farben von Sonne,Mond und Sternen
der ganze, lang ersehnte Frühling blüht auf in der Farbe gelb
gelb und gold, Licht und Glanz sind Schwestern
das zeigt auf's eindruckvollste jenes Tulpenfeld.
All
dies aber versinkt, verblasst
fällt dein Blick auf all die neuerblühten Rosen.
Rosen und Romantiker
haben ein besonders inniges Verhältnis zueinander seit die Poesie
das Licht der Welt erblickte
keine andere Blume zeigt sich so feinsinnig
so unnahbar und verführerisch zugleich..... ein ewiges Geheimnis....
das Elixier nachdem jeder Romantiker greift.
Oft
sind es nur kleine Dinge an die man sich besonders gern zurückerinnert
doch wie schön ist es
den Duft des Frühlings
mitzunehmen durch ein ganzes Jahr
einen langen heissen Sommer
einen flammenden Herbst und einen stillen kalten Winter.
Leben
wir nicht für den Augenblick
in dem wir die Pracht des Mondlichts ....
des Schnees, der Kirschblüten und der Sonne bewundern ?
.....Frühling
lässt sein blaues Band wieder flattern durch die
Lüfte.......
wie in Mörikes Gedicht..... spüren wir mit allen Sinnen
der Wärme, dem Duft, dem Gesang der Vögel nach.
Wie
schön ist ein nostalgischer Nachmittag unter weissem Flieder,
wie tief beglückend zu erleben
wie rings um dich Bienen summen
Schmetterlinge taumelnd von Blüte zu Blüte flattern
und die Vögel fleissig ihre Nester bauen
Ein
Gedanke blitzt auf in meinem Kopf
.ich habe nur dieses eine Leben..........
und wer weiss wie lange.....
deshalb will ich es jeden Tag erleben
mich öffnen dafür .....
wie all diese wundervollen Blüten die mich umgeben.
Die
Vorstellung, dies alles zu verlieren
schnürt mir manchmal die Kehle zu und doch
..... Frühling......
immer, immer wiederkehrende Erneuerung
wie wundervoll, dich zu erleben
Frühjahr 1998
elfe
Sommer